Freitag, 12. Juni 2009

Santa claus und arctic ocean adventure

Fairbanks, eine Stadt mit ca. 80.000 Einwohner liegt in Central Alaska und kann im Winter mit Temperaturen mit bis zu -60 Grad Fahrenheit (ca. – 50 Grad Celsius) aufwarten. Im Sommer hingegen sind 25 – 30 Grad Celsius normal. Und wir hatten Glück und schönstes Wetter und Tag und Nacht Sonnenschein. Es ist irgendwie schon komisch, wenn man um 11 Uhr nachts noch in der Sonne sitzt und sich denkt – zum Schlafen ist die Zeit schon zu schade, denn wer geht schon beim schönsten Sonnenschein schlafen?!

In Fairbanks haben wir ein paar Tage verbracht, einerseits um unseren Trip zum Arctic ocean zu planen und andererseits um Santa Claus zu besuchen. – Ja es gibt ihn wirklich – wir haben ihn gesehen (siehe Beweisfoto) und sogar im Sommer ist er beschäftigt. Das Santa Claus Haus (wo der Originalbrief vom Santa aufliegt) liegt im Ort North Pole (wie sollte es auch anders sein) ein paar Meilen südlich von Fairbanks. Ein muss wenn man in Zentralalaska ist.

Unsere Planung, den Dalton Highway, der als gravel road ein paar Meilen nördlich von Fairbanks beginnt und sich 676 Kilometer bis nach Prudhoe Bay (der letzte Ort vorm Arctic Ocean) zieht, zu bereisen hat sich als sehr schwierig erwiesen, weil wir diesen ja in der Verbotsliste vom Vermieter des Campervans hatten. Und auf dem Highway befindet sich nur einmal in der Mitte eine Stelle, wo es Benzin, Essen, Trinken und sonstiges gibt. Alles andere verläuft durch die Wildnis Alaskas, genauer gesagt durch die Taiga und Tundra. Natürlich funktioniert dort oben auch kein Handy.

Nach langem hin und her haben wir uns dann für die Variante entschieden, eine Tour zu buchen.

Am Freitag gings dann los zum Flughafen. Mit einem „Buschflugzeug“ – Platz für 8 Personen plus Pilot – gings dann in einem 2,5 Stunden Flug über die Wildnis von Alaska nach Deadhorse (Prudhoe Bay). Der Flug war traumhaft schön und man hat die landschaftlichen Unterschiede sehr gut gesehen. Leider konnten es nur 3 von uns genießen, weil mir ganz furchtbar schlecht wurde, ich Bauchweh hatte und ich Sehnsucht nach einer Toilette hatte. Aber alles geht vorbei und so sind wir in Deadhorse gelandet. Man hat wirklich das Gefühl, am Ende der Welt zu sein und bis auf ein Camp, welches für die Ölfeldarbeiter errichtet wurde, gibt es da oben auch nichts. Es war saukalt und ziemlich windig und die weite Tundra lag vor uns. Dort oben gibt es Permafrostboden, der nie auftaut und das Eis schmilzt nur oberflächlich (gerade mal ein paar Zentimeter). Und trotzdem gibt es dort leben. Polarfüchse, Wölfe, Karibous, arctic squirrel, Eisbären,Bären und Wölfe leben dort oben.





Der erste Ausflug zum Arctic Ocean ging zu den Ölfeldern. Ich zog das warme Bett im Camp vor, aber Mama, Papa und Stefan haben sich tapfer der Kälte gestellt. Da der Weg zum Meer über die Ölfelder führt, muss man eine extra Genehmigung beantragen und darf ohne security guide auch nicht hin. Nach einer Erklärung und Präsentation über die Erdölvorkommen, die Gewinnung und den Transport über die Alaska pipeline, die sich von Prudhoe Bay bis Valdez im Süden über 1.280 Kilometer durch Alaska zieht, wo das Öl dann auf Schiffe verladen wird, konnte das Ziel erreicht werden.

Die nächsten zwei Tage haben wir in einem Tourvan in einer Gruppe von 8 Personen und Fahrer den Dalton Highway Richtung Süden bis Fairbanks befahren. Die Landschaft ändert sich ständig und mitten aus der Tundra erhebt sich die Brooks Range, Berge mit bis zum 2000 m Höhe. Ein Stück nach dem Gebirge ca. in der Mitte der Strecke beginnt dann die Taiga, sprich es wachsen Bäume. Während der Fahrt haben wir auch Herden von Karibous und Musx Ochsen gesehen. Man merkt dort oben wirklich, dass es noch Wildnis, die nicht vom Menschen erschlossen und dominiert wird, gibt, dort herrscht das Gesetz der Natur.








Wir haben bei unserer Reise auch den Artic Circle überquert. Der Artic Circle ist der Punkt, wo die Sonne am Sommeranfang für einen Tag nicht untergeht und am Winteranfang für einen Tag nie aufgeht.



Beim Runterfahren haben wir Wiseman besucht. Dieser Ort mit 13 Einwohnern ist der einzige, wo wirklich Menschen entlang des Dalton Highway leben. Dort sieht man im Winter für 38 Tage lang keine Sonne und dort lebt man ein bischen vom Tourismus, von der Jagd, von den Fellen und der Rest ist Selbstversorgung. Irgendwie ein nettes Dorf, aber die nächste Stadt ist halt einen Tag Autofahren entfernt. Schon etwas einsam. Dort gibt es sogar eine bayrische Familie, die dorthin ausgewandert ist – Hut ab

ziemlich mutig.





Wieder wohl in Fairbanks angekommen gings am nächsten Tag Richtung Süden, wo wir einfach mal ein paar Tage durch die wunderschöne Landschaft Alaskas gefahren sind. Und es ist wirklich sehr schön hier. Meilenweit fährt man nur durch Wälder, neben Flüssen und Seen und keine Menschenseele, kein Dorf und vor allem keine Lärmschutzwände.

Es gibt hier oben soviel Platz, dass wir sogar eine Ranch gesehen haben, die für 35.000 USD zum Verkauf stand. Der Grund ist 20.000 m² groß und beinhaltet ein Wohnhaus, ein kleines Guesthouse und ein paar erschlossene Campingplätze für den Campervan. Eine Preisrelation die man sich als Österreicher nur schwer vorstellen kann. Für dieses Geld kriegt man bei uns wahrscheinlich nicht mal eine Wohnung! Also wer hat Lust auf bißchen Einsamkeit und Natur!? Wir hatten dort eine romantische Nacht mit Wolfsgeheul.

Noch was Wichtiges zu Alaska. Es ist hier nicht so teuer, wie immer prophezeit. Die Preise im Supermarkt sind um ca. 20 % niedriger als daheim und das hier im abgelegenen Alaska. Also bestätigt sich wiedermal – teurer wie daheim ist es fast nirdgendwo (ausser vielleicht in Tahiti)!

Im Moment befinden wir uns auf dem Weg wieder Richtung Anchorage um dann noch nach Kenai Penisula zu fahren. Dort hoffen wir, endlich Bären in freier Wildbahn zu sehen und uns die Gletscher und Fjorde noch anzuschauen.

Bisher hatten wir immer schönstes Wetter und hoffen, dass bleibt auch so.

1 Kommentar:

jana hat gesagt…

Hallo ihr beiden!

Ein schöner Bericht und ein super Foto von Santa Claus! Hoffe, ihr habt gleich für uns alle Wunschzettel hinterlassen :) Zumindest ein Teil ist erfüllt und zwar mit eurem tollen Bericht und den traumhaft schönen Bildern, die bei uns allen einen tiefen Eindruck hinterlassen....

Ich wünsche Euch auch für die restliche Reise super Wetter und noch tolle Erlebnisse!

Liebe Grüße
Jana