Von Bangkok aus gings wiedermal mit dem Bus zum nächsten Ziel – Poipet, der erste Ort in Kambodscha nach der Grenze. Das faszinierende an Kambodscha waren wiedermal die Menschen, die ähnlich wie die Inder sehr clever und interessiert sind - wir haben den Kontakt sehr genossen!!!
Der Bus von Bangkok aus ist berühmtberüchtigt und alles, was wir so gehört und gelesen haben, hat sich bestätigt. Es ist eine einzige Touristenabzocke. Aber wir haben es ja gewusst und haben so bald wir in der Nähe der Grenze waren unser Gepäck genommen und uns per Tuk Tuk auf zur Ausreise aus Thailand gemacht. Nach einiger Wartezeit, zweimal hin und her in Poipet hatten wir es geschafft und waren individuell in Kambodscha eingereist – es geht auch ohne Hilfe!
Poipet ist ein Ort, wo man schnell wieder weg will und so haben wir uns ein Taxi nach Battambang genommen. Nach einigen verhandeln hatten wir es geschafft, in ca. 2 Stunden waren wir ohne Zwischenstop, Guide oder Shop angekommen.
Battambang ist die zweitgrößte Stadt Kambodschas und gibt touristisch nicht allzu viel her, aber dafür kann man das kambodschanische Leben kennen lernen. Grund für den Aufenthalt in Battambang war jedoch die berühmte Bootsfahrt von dort nach Siem Reap. Beim Kauf der Tickets wurde uns versichert, dass wir am nächsten Tag nach einer Fahrtzeit von höchstens 6 Stunden um 2pm in Siem Reap ankommen würden. Im Endeffekt waren es dann 10 Stunden Fahrt auf einem Holzbankerl sitzend, das mehr für die Körperausmaße eines Asiaten geschaffen war. Die Fahrt selber war spannend und sehr interessant. Unser Boot war natürlich auch mit Obst, Gemüse und Reissäcken beladen und wir wurden Zeuge beim Ein- und Ausladen und Verschiffen. Man hat einen
guten Einblick in das Leben der Menschen von und am und mit dem Wasser bekommen. Die Menschen sind sehr freundlich und einen großen Teil der Zeit haben wir damit verbracht, den hinterherlaufenden Kindern zu winken!
In Siem Reap angekommen, war es das ganz normale Chaos zwischen Touristen, Gepäck und hunderten von Tuk Tuk Fahrern die ein Geschäft für die nächsten Tage witterten. Natürlich hatten wir auch einen, der uns auch dann gleich die nächsten drei Tage verplant hat.
Bei ca. 40 Grad Celsius haben wir schwitzender 3 Tage lang die großartigste Tempelanlage und das größte religiöse Bauwerk der Welt, den die Tempel von Angkor besichtigt. Die Ausmaße sind unglaublich! Die berühmtesten Tempel davon sind der Angkor Wat, Angkor Thom mit dem Bayon und der Ta Prohm (Dschungeltempel aus Tomb Raider). Alleine die alte Stadt Angkor Thom hat ein Ausmaß von 10 km². Wir waren sehr beeindruckt von den imposanten Ruinen im kambodschanischen Dschungel und haben die – wenn auch anstrengende Zeit – sehr genossen. Angkor Wat muss man unbedingt einmal gesehen haben – es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt!
Fasziniert haben uns rund um die Tempel auch die Kinder, die ab ca. 6 Jahren Postkarten, T-shirts und kalte Getränke um 1 USD verkaufen, einem alle möglichen europäischen Hauptstädte aufzählen können und meist sogar sämtlichen gängigen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Russisch, Spanisch gewachsen sind!
Per Bus (juhuu unsere vorläufig letzte Busfahrt) ging’s dann weiter nach Phnom Penh, wo wir uns ein Hotel geleistet haben und ganz ohne Sightseeing einen Entspannungstag eingelegt haben. Heute werden wir uns von Bangkok verabschieden und weiter nach Sydney fliegen!
Im Endeffekt kann man sagen, dass die fast 4 Monate Asien sehr wichtig für uns waren und man als Europäer Einiges vom asiatischen way of life lernen kann. Hier ein paar wichtige Dinge, die wir persönlich aus Asien mitnehmen werden:
- Erfolgreich im Leben sein, heißt mit dem glücklich zu sein, was man hat!
- Glück ist nicht abhängig von materiellen Werten! Nicht jeder der reich ist, ist glücklich und wir haben viele Menschen gesehen, die nach westlichen Denken arm sind, aber sehr glücklich wirken.
- Ein Lächeln ist der schnellste und schönste Weg um mit Menschen Kontakt aufzunehmen!
- An das Gute im Menschen zu glauben (uns wurde weder etwas gestohlen, noch fühlten wir uns bedroht oder hatten Angst)!
- Eine oder zwei Stunden mit Warten zu verbringen ist unbedeutend und gehört dazu!
- Nichts ist so gefährlich, wie es von zu Hause aus dargestellt wird.
- Es gibt keinen wirklich triftigen Grund, um Asien nicht individuell zu bereisen!
- Toleranz sollte auch in Europa einer der wichtigsten Werte für die Zukunft werden!
- Die Unterschiede zwischen den Kulturen der einzelnen Länder sind erheblich und so wie man den Westen nicht als eine Kultur betrachten kann, gibt es auch in Asien von Land zu Land große Unterschiede!