Mittwoch, 25. Februar 2009

Kambodscha - im Land der Khmer und des Angkor Wat









Von Bangkok aus gings wiedermal mit dem Bus zum nächsten Ziel – Poipet, der erste Ort in Kambodscha nach der Grenze. Das faszinierende an Kambodscha waren wiedermal die Menschen, die ähnlich wie die Inder sehr clever und interessiert sind - wir haben den Kontakt sehr genossen!!!







Der Bus von Bangkok aus ist berühmtberüchtigt und alles, was wir so gehört und gelesen haben, hat sich bestätigt. Es ist eine einzige Touristenabzocke. Aber wir haben es ja gewusst und haben so bald wir in der Nähe der Grenze waren unser Gepäck genommen und uns per Tuk Tuk auf zur Ausreise aus Thailand gemacht. Nach einiger Wartezeit, zweimal hin und her in Poipet hatten wir es geschafft und waren individuell in Kambodscha eingereist – es geht auch ohne Hilfe!

Poipet ist ein Ort, wo man schnell wieder weg will und so haben wir uns ein Taxi nach Battambang genommen. Nach einigen verhandeln hatten wir es geschafft, in ca. 2 Stunden waren wir ohne Zwischenstop, Guide oder Shop angekommen.

Battambang ist die zweitgrößte Stadt Kambodschas und gibt touristisch nicht allzu viel her, aber dafür kann man das kambodschanische Leben kennen lernen. Grund für den Aufenthalt in Battambang war jedoch die berühmte Bootsfahrt von dort nach Siem Reap. Beim Kauf der Tickets wurde uns versichert, dass wir am nächsten Tag nach einer Fahrtzeit von höchstens 6 Stunden um 2pm in Siem Reap ankommen würden. Im Endeffekt waren es dann 10 Stunden Fahrt auf einem Holzbankerl sitzend, das mehr für die Körperausmaße eines Asiaten geschaffen war. Die Fahrt selber war spannend und sehr interessant. Unser Boot war natürlich auch mit Obst, Gemüse und Reissäcken beladen und wir wurden Zeuge beim Ein- und Ausladen und Verschiffen. Man hat einen guten Einblick in das Leben der Menschen von und am und mit dem Wasser bekommen. Die Menschen sind sehr freundlich und einen großen Teil der Zeit haben wir damit verbracht, den hinterherlaufenden Kindern zu winken!




In Siem Reap angekommen, war es das ganz normale Chaos zwischen Touristen, Gepäck und hunderten von Tuk Tuk Fahrern die ein Geschäft für die nächsten Tage witterten. Natürlich hatten wir auch einen, der uns auch dann gleich die nächsten drei Tage verplant hat.
Bei ca. 40 Grad Celsius haben wir schwitzender 3 Tage lang die großartigste Tempelanlage und das größte religiöse Bauwerk der Welt, den die Tempel von Angkor besichtigt. Die Ausmaße sind unglaublich! Die berühmtesten Tempel davon sind der Angkor Wat, Angkor Thom mit dem Bayon und der Ta Prohm (Dschungeltempel aus Tomb Raider). Alleine die alte Stadt Angkor Thom hat ein Ausmaß von 10 km². Wir waren sehr beeindruckt von den imposanten Ruinen im kambodschanischen Dschungel und haben die – wenn auch anstrengende Zeit – sehr genossen. Angkor Wat muss man unbedingt einmal gesehen haben – es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt! Fasziniert haben uns rund um die Tempel auch die Kinder, die ab ca. 6 Jahren Postkarten, T-shirts und kalte Getränke um 1 USD verkaufen, einem alle möglichen europäischen Hauptstädte aufzählen können und meist sogar sämtlichen gängigen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Russisch, Spanisch gewachsen sind!



















Per Bus (juhuu unsere vorläufig letzte Busfahrt) ging’s dann weiter nach Phnom Penh, wo wir uns ein Hotel geleistet haben und ganz ohne Sightseeing einen Entspannungstag eingelegt haben. Heute werden wir uns von Bangkok verabschieden und weiter nach Sydney fliegen!


Im Endeffekt kann man sagen, dass die fast 4 Monate Asien sehr wichtig für uns waren und man als Europäer Einiges vom asiatischen way of life lernen kann. Hier ein paar wichtige Dinge, die wir persönlich aus Asien mitnehmen werden:

- Erfolgreich im Leben sein, heißt mit dem glücklich zu sein, was man hat!
- Glück ist nicht abhängig von materiellen Werten! Nicht jeder der reich ist, ist glücklich und wir haben viele Menschen gesehen, die nach westlichen Denken arm sind, aber sehr glücklich wirken.
- Ein Lächeln ist der schnellste und schönste Weg um mit Menschen Kontakt aufzunehmen!
- An das Gute im Menschen zu glauben (uns wurde weder etwas gestohlen, noch fühlten wir uns bedroht oder hatten Angst)!
- Eine oder zwei Stunden mit Warten zu verbringen ist unbedeutend und gehört dazu!
- Nichts ist so gefährlich, wie es von zu Hause aus dargestellt wird.
- Es gibt keinen wirklich triftigen Grund, um Asien nicht individuell zu bereisen!
- Toleranz sollte auch in Europa einer der wichtigsten Werte für die Zukunft werden!
- Die Unterschiede zwischen den Kulturen der einzelnen Länder sind erheblich und so wie man den Westen nicht als eine Kultur betrachten kann, gibt es auch in Asien von Land zu Land große Unterschiede!

Wir haben Asien sehr genossen und sind nun gespannt auf den nächsten Kontinent Australien und Neuseeland.

Freitag, 13. Februar 2009

Back in Thailand

Wir hatten es geschafft und nach unserem Abstecher nach Laos sind wir am 3. Februar wieder glücklich in Thailand eingereist. Irgendwie war es ganz leicht ein Gefühl, wieder im 2. zu Hause zu sein. Thailand kennen wir ja schon und die Gepflogenheiten und Menschen sind uns vertraut. Und das thailändische Lächeln ist wirklich nicht leicht zu schlagen.
In Chiang Khong, einem kleinen Ort am Mekong, von wo man nach Laos (andere Uferseite) rübersieht haben wir uns einen Tag Pause gegönnt und diesen auf der Veranda sitzend (mit Blick auf den Mekong) plaudernd mit anderen Travellern verbracht. Am nächsten Tag gings mit dem ordinary Bus nach Chiang Rai. Die Busfahrt war nett und verglichen mit Indien gehen 3 Stunden im normalen Thai Bus flugs vorüber und wir kamen unbeschadet an.
Chiang Rai selber bietet nicht so viel, aber wir hatten ein tolles guest house, tip top saubere Zimmer, tolles Service und Betreuung, jeden Tag wurde geputzt um 450 Baht (ca. 10 EURO). In Chiang Rai hat uns der Nachtmarkt sehr gut gefallen, weil er nicht zu touristisch ist. Natürlich haben wir wiedermal eingekauft! Pflicht von Chiang Rai aus ist natürlich das golden triangle, was wir unbedingt sehen wollten. Aber wie fast immer waren uns die Ausflüge zu teuer und zu organisiert. So haben wir uns ein Moped ausgebort und sind die Runde (ca. 200 km) halt zu zweit auf 125cc gefahren.
Angefangen haben wir in Chiang Saen, einen Ort an der Grenze zu Laos, dann gings rauf nach Sop Ruak (das eigentliche goldene Dreieck wo Laos, Thailand und Burma zusammentreffen) und dann noch Mae Sai dem nördlichsten Ort Thailands. Alles in allem war es eine nette Tour, aber die Orte hauptsächlich Markt und Umschlagplatz für alle möglichen exotischen Produkte. Abends tat uns dann das Sitzfleisch ziemlich weh.




















Von Chiang Rai gings dann wieder nach Chiang Mai, wo wir ein empfohlenes guest house mit Familienanschluss bezogen hatten. Dave, Nuy, Fatdog und Madley (letzere zwei Tempelhunde) haben uns nett bei sich aufgenommen und uns mit allerlei Tips bedacht.
So haben wir uns am Tag drauf wiedermal ein Moped gemietet uns sind den Loop über Samoeng und das Mae Rim Valley gefahren. In einem Tag laut Dave kein Problem! Neugierig wie wir sind konnten wir es uns nicht verkneifen auch mal von der Straße abzufahren und einen kleineren Weg zu nehmen.
Das Panorama war traumhaft, aber leider, was wir erst viel später merkten, hatten wir uns einen Patschen eingefahren. Die Straßen waren etwas bergig und das Moped für uns zwei zu schwach, was hieß dass Petra öfter absteigen und laufen musste. Schadet ja auch nicht. Ein lustiges Bild haben wir sicher für alle Vorbeifahrenden dargestellt! In Samoeng angekommen haben wir es dann bemerkt. Einen Patschen auf dem Hinterrad. Jetzt wurde es spannend. Es wollten uns zwar alle helfen, aber aufgrund von Verständigungsproblemen wurden wir hin und her geschickt, bis wir etwas entnervt und schwitzend vom Mopedschieben auf eine Retterin trafen! Sie konnte perfekt Englisch und sogar Deutsch. Ihr Mann sei Österreicher und wenn das Moped fertig ist, müssen wir unbedingt noch bei ihr zu Hause vorbeikommen. Nach einer halben Stunde hatten wir einen neuen Schlauch (Kostenpunkt mit Arbeitszeit 120 Baht, also ca. 2,5 EURO) und statteten dem österreichischen Auswanderer, der sich mitten im Paradies ein guest house aufbaut noch einen Besuch ab. Wir hatten aber nicht viel Zeit und mussten die Rückfahrt antreten. Nach einer langen Fahrt waren wir endlich wieder im guest house angekommen und Moped wollten wir erstmal keins mehr sehen.



Von Chiang Mai gings dann mit Zwischenstop in Pai weiter nach Mae Hong Son, dem Sibirien Thailands, nicht weit von der Grenze zu Myanmar entfernt. Dort mussten wir leider Bekanntschaft mit dem hiesigen Krankenhaus machen, weil Petra sich einen Ausschlag auf den Armen eingefangen hatte, der sich irgendwie infiziert hatte und bei dessen Anblick in der Früh Stefan auf das Krankenhaus bestanden hat. Alle Details dieses Krankenhauses möchten wir euch ersparen, aber definitiv die Hygienevorschriften in Wäschereien in Österreich sind weit höher. Und es herrschte auch sowas wie "Tag der offenen Tür", dass heißt man konnte überall hineingehen und zusehen. War nicht wirklich sehenswert. Aber durch eine Überdosis Allergietabletten (die die nächste Nacht auf der Toilette bewirkt hatte) und umsichtige Betreuung von Stefan ging auch der Ausschlag wieder etwas zurück.
Nach einer anstrengenden Busfahrt (6 Stunden durchs Gebirge mit tausenden von Kurven), nach anstrengenden Tagen und schlafarmen Nächten (auch Stefans Bauch machte immer wieder Probleme) waren wir wieder in Chiang Mai, bei Dave und Familie und gönnten uns einen Tag schlafen und Auszeit, von wo es morgen weiter nach Bangkok geht, um unsere letzte Südostasien Etappe, Kambodscha zu starten!

Freitag, 6. Februar 2009

sabai-dii Laos - bienvenue en Indochine!

Laos, eines der ärmsten Länder Asiens mit einem BIP von 660 USD pro Jahr (Thailand hat sechsmal soviel) hat uns ziemlich überascht!
Von Bangkok aus sind wir über die Friendshipbridge in Laos eingereist.








Nachdem wir die Visaformalitäten erledigt hatten, wechselten wir in einem laotischen Bus und fuhren weiter nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos!

Vientiane hat uns nicht sehr beeindruckt. Die Stadt wirkt irgendwie verschlafen, etwas provinziell und es fehlt einfach das gewisse etwas. Man kann nicht sagen, dass sie häßlich ist, vor allem gibt es zahlreiche koloniale Bauten, aber unserer Meinung nach ist sie keine Reise wert.
Vor allem die Preise sind extrem hoch! Im Vergleich mit Thailand ungefährt doppelt so hoch, bei teilweise schlechterem Standard.
Auch die Kultur und die Menschen sind anders. Laoten sind nicht unfreundlich und auch hilfsbereit, aber die Wärme, Herzlichkeit und vor allem das Lächeln der Thais sind auch schwer zu schlagen.

Nach zwei Tagen Vientiane haben wir uns gedacht, Laos eine 2. Chance zu geben, immerhin haben wir ja auch für das Visum 36 € pro Person bezahlt. So haben wir einen VIP Bus nach Luang Prabang gebucht. Die ungefähr 10 stündige Busfahrt am Tag war sehr schön und interessant. Die Landschaft in Laos ist atemberaubend schön. Sehr hohe Berge (2800m), Dschungel und unberührte Natur, die nur hin und wieder von eine paar Hütten unterbrochen wird. Die Menschen in ihrer natürlichen Umgebung, beim Arbeiten am Feld, beim Waschen (von sich und Wäsche) am Waschplatz und vor den Hütten zu beobachten war sehr interessant.

Luang Prabang, die alte Hauptstadt Laos wurde 1995 zur Unesco world heritage site erklärt - nicht umsonst, denn mit nur ca. 40000 Einwohnern bietet sie eine beeindruckende multikulturelle Mischung aus buddhistischen Tempeln und französischen Kolonialbauten umgeben von Bergen, Dschungel und dem Mekong. Am Mekong haben wir auch einen der schönsten Sonnuntergänge vom Boot aus erlebt. Das französische savoir vivre lebt in der Stadt, leider auch in den Preisen. Ein Zimmer, das wir uns leisten können und das nicht eine totale Absteige ist, zu finden war eine Herausforderung. In Luang Prabang gibt es Hotels in alten Villen, wo man pro Zimmer mehr als 200 USD bezahlt. Und diese sind nicht die Ausnahme!
Wir haben - wie schon so oft - auch in Luang Prabang tolle Menschen kennengelernt. Einer ist besonders hervorzuheben. Begegnet sind wir dem älteren Herren bei der Busfahrt nach Luang Prabang. Mit kurzer Hose, T-shirt, einer kleinen Tasche bewaffnet ist er von Bangkok aus für eine Woche sozusagen als Backpacker in Laos unterwegs gewesen, was heißt mit lokalen Bussen und in Guesthouses! Nach längeren Unterhaltungen hat er uns erzählt, dass er für die US Airforce geflogen ist (er ist Colonel) und nebenbei ist der Professor an der Uni (er ist ein Phd in Psychology). Ach ja nebenbei, er ist Amerikaner! Einige interessante Geschichten durften wir von ihm hören. Aber der Clou an der Geschichte ist, dass er ganz offen über sein Leben, seine Fehler und seine Möglichkeiten inkl. seinem Gehalt gesprochen hat. Soviel wieder zu den Diskussionen über die oberflächlichen Amerikaner, die wir mit vielen Österreichern schon führen durften. Das österreichische Pendant wäre schwer vorzustellen, weil ein Österreicher von solchem Rang und Namen würde wohl nur standesgemäß reisen!!!!




Gerne wären wir noch länger geblieben, mussten aber aus Budgetgründen den Rücktritt antreten und sind mit einem laotischen Reisebus ca. 13 Stunden lang beschallt von laotischer Karaokemusik durch die laotische Nacht gefahren. Und die Straßen haben uns irgendwie an Indien erinnert.
Nach 13 Stunden haben wir es ohne gröbere Zwischenfälle (Tiere auf den Straßen!) geschafft und sind in Huay Xai am Mekong angekommen, von wo wir mit dem Boot nach Chiang Khong (Thailand) gefahren sind!
















Abschließend kann man sagen, Laos ist eine Reise wert, aber definitiv nicht für Backpacker geeignet und nur mit dem nötigen Budget zu bereisen! Ein Problem ist nur das Preis Leistungsverhältnis. Damit haben die Laoten - unserer Meinung nach - etwas über das Ziel hinausgeschossen!